Es ist jedes Jahr wieder erstaunlich, wie viele Schützen sich zur letzten erweiterten Vorstandsitzung vor dem Schützenfest am Schießstand am Brecher treffen. Da gerät der 1. Vorsitzende, Reiner Schenk, immer wieder ins Schwärmen, wenn der ganze Raum bis zum letzten Platz gefüllt ist und in diesem Jahr sogar erstmalig zu wenige Sitzplätze vorhanden waren. Fast 100 Schützen aus allen Kommissionen des Vereins sowie die ehrenamtliche Helfer hatten sich zur Vogeltaufe eingefunden. Nach der Begrüßung hatten zunächst die Kommissionsleiter das Wort und bedankten sich außerordentlich für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr. Axel Wernscheid als Leiter der Schießkommission konnte zunächst vier neue Hospitanten seiner Kommission vorstellen und gab außerdem die erste Hochrechnung des Stoppenschießens bekannt. Bereits 92 Schützen traten am vergangenen Samstag an, um die „Blutdiamanten“ aus dem Kasten zu holen, doch lediglich 45 Schützen kamen mit einem strahlenden Gesicht aus dem Schießbunker. Das macht eine Quote von knapp 49 % und ist auf jeden Fall steigerungsfähig. Einen längeren Redeanteil bekam in diesem Jahr Gert Hevendehl als Leiter der Böllerkommission. Unter den schrecklichen Eindrücken des tragischen Todesfalles Mitte Juli im Sauerland beim Abfeuern der Kanone stellte er klar und deutlich die Bestimmungen und Sicherheitsvorkehrungen für die „Dicke Berta“ dar. Nach den ernsten Worten sorgte Leo Fichna allerdings mit seiner humorvollen Ansprache direkt wieder für gute Laune und sorgte dafür, so dass der Abend weiterhin mit guter Stimmung fortgesetzt wurde.
Der Höhepunkt des Abends ließ nun nicht mehr lange auf sich warten. Nach einer kurzen Pause versammelten sich wieder alle Schützen gespannt im Saal und lauschten den Worten von Reiner Schenk. Nach einem kurzen historischen Exkurs auf die Zeit rund um das Jahr 1925 stieg die Spannung spürbar. Fast 60 Stunden Arbeit stecken im Bau des Schützenvogels. Mit rund 12 kg Gewicht ist den Vogelbauern auch in diesem Jahr wieder ein Prachtexemplar gelungen und während seines kurzen Lebens hört der Greif in diesem Jahr auf den Namen: Habicht von der Vogelruthe.
Nach der obligatorischen Sekttaufe stimmten die Schützen freudig und fröhlich in den Müllenbacher Schützenmarsch ein und nach fast 1 ½ Stunden war die Einstimmung auf das diesjährige Schützenfest offiziell beendet. Horrido!