Eine kleine Abordnung Müllenbacher Schützen war beim Jahreskonzert des Musikvereins Hünsborn dabei. Über den musikalischen Ausflug berichtet Jörg Pietschmann.
Am Samstag den 19.11.2011 lud der Musikverein „Hoffnung Hünsborn“ zu einem heimischen Konzert ein. Derselbe Musikerverein, der seit nunmehr fast 30 Jahren auf dem Müllenbacher Festkommers jährlich spielt.
Doch warum zu einem Konzert nach Hünsborn fahren, wenn man diesen Musikverein jedes Jahr im heimischen Müllenbach erleben kann? Diese Frage lässt sich anhand der musikalischen Darbietung auf dem Konzert in Hünsborn erklären.
Die Hünsborner sind, wie die Zuhörer am Samstagabend erfahren durften, ein Musikverein, dessen Reportoire nicht nur aus Märschen und Stimmungsliedern besteht, sondern eine weitaus größere musikalische Bandbreite besitzt.
So stand das diesjährige Konzert unter dem Motto „Tierisch gut“. Und tierisch gut begann dieses Konzert auch. Das Jugendorchester des Musikvereins begann mit einem flotten Stück, dem „Marche des Soldats de Robert Bruce“ seinen Teil des Konzerts und schloss mit einem ABBA-Medley mit dem Namen „Mamma Mia“. Dabei bewies es , dass alte ABBA Klassiker heuten noch genau so bekannt und beliebt wie in der Blütezeit der schwedischen Band. Der Nachwuchs hatte somit seine Pflicht getan und gezeigt, dass auch in den folgenden Jahren eine kontinuierliche Arbeit des Musikvereins möglich sein wird.
Dann begann der Musikverein mit seinem Teil des Konzerts. Auch hier wurde zunächst ein Marsch mit dem Titel „Unter dem Doppeladler“ gespielt, was eine gelungene Einleitung in das folgende Programm darstellte.
In diesem Programm wurden unter anderem Highlights aus den Filmmusiken von „Jurassic Park“, „King Kong“ und dem Musical „Cats“ dargeboten. Bei diesen Stücken wurde die Qualität des Musikvereins deutlich. So konnte das Ensemble sowohl seinen gesamten Klangkörper bei Fortissimo-Stellen in „Jurassic Park“ und „King Kong“ ausspielen, als auch bei den eher ruhigen und sanften Klängen von „Cats“ diesen Klangkörper zu Gunsten von einzelnen Solisten zurückfahren, um somit eine Atmosphäre zu entwickeln, die den Zuhörer die einzelnen Filmszenen vorm inneren Auge erscheinen ließen.
Ein weiteres Highlight war die Darbietung der „Bohemian Rhapsody“ von „Queen“. Hier bewies der Musikverein, dass es möglich ist Klassiker der Popmusik congenial auf ein Blasorchester zu übertragen. Gegen Ende des Konzerts wurde der Zuhörer noch einmal mitgenommen auf 2 Reisen. Zunächst mit dem Stück „Samba Time“,das ein Medley aus verschiedenen brasilianischen Samba-Klassikern ist, ins ferne Südamerika. Bei diesem Stück merkte man vor allem der Percussionsgruppe einen Spielspaß an, der sich auf den Zuhörer übertrug.
Mit dem letzten Stück des offiziellen Programms (das Publikum „erklatschte“ sich noch 2 Zugaben) fand der Zuhörer sich in Afrika wieder. Der Titel „The lion sleeps tonight“ mit seinen unverwechselbaren Melodiethemen dürfte vielen Zuhörern noch als Ohrwurm einige Stunden erhalten geblieben sein. Dieses gute-Laune-Stück, was auch auf dem Müllenbacher Festkommers 2011 gespielt worden ist, stellte einen gelungen Abschluss eines Konzerts dar. Die Hünsborner sind somit durchaus mehr, als ein „Marsch- und Blasorchester“, sondern auch ein symphonisches Ensemble, das dem Zuhörer ein größeres Repertoire bieten kann, als es am Festkommers zuhören ist. Ein Besuch in Hünsborn ist also die Fahrt dorthin wert. Das haben die Hünsborner dieses Jahr unter Beweis gestellt und würden sich über weitere Besucher aus Müllenbach sicherlich freuen.